Christian Holzes digitale Arbeit »45° reverse«, ein bewegtes 3D-Rendering einer digitalen Skulptur ist ab sofort als NFT (Non-Fungible Token) erhältlich. Das erste NFT-Kunstwerk von Christian Holze erinnert stark an Werke klassischer oder antiker Skulptur. Das Werk wurde in Holzes aktueller Einzelausstellung erstmals gezeigt. Sie ist noch bis 29. März teils in der Leipziger Galerie und teils auf unseren Social Media Kanälen zu sehen.
Das digitale Kunstwerk basiert auf einer Skulptur des flämisch-italienischen Bildhauers Giovanni da Bologna (1529 - 1608), der sich seiner Arbeit wiederum an Themen der Antike und explizit an den Skulpturen hellenistischer Kunst orientierte. Holze vervielfältigt und durchdringt die Skulptur mit deren Kopien; dreht sie um 45° vertikal und 180° horizontal. So schafft er aus ihm selbst heraus ein anderes Werk und bringt es in einen neuen Kontext. Er führt damit den Prozess der Adaption und Transformation weiter und stellt sich direkt in die renaissancistische Tradition der Anverwandlung.
Für Holze ist der Rückgriff auf handwerkliche Tradition und Bildinhalte der Antike ein Beispiel für nachhaltige kommerzielle Verwertung von Bildwerken der bildenden Kunst allgemein. So verdienen Stock Image Anbieter für Bilder und 3D-Modelle ebenso an den von ihnen mit Firmenlogo (als Wasserzeichen) gelabelten Bilddaten wie Hersteller und Vertreiber von Kunstdrucken und Dekoartikeln oder auch Spieleentwickler. Deshalb überhöht Holze den Produktcharakter seiner Skulptur durch digitale Oberflächenbehandlung, Beleuchtung und die Art der Präsentation insgesamt.
In seinen Arbeiten verbindet Holze verschiedene künstlerische Kategorien zu Hybriden: Objekte, 3D-Grafiken, Skulpturen, Malerei und Installationen. Das Erforschen, Ausarbeiten und Auflösen dieser Kategorien ist für ihn ebenso essentiell wie die Verschmelzung von analogen, traditionellen und digitalen Arbeitsweisen.